— 48 —
wiegend ein Industrie-, Österreich dagegen ein Ackerbaustaat
ist? (Mangel an Kohle und Eisen und an Seehäfen.) *
§ 33. Die Balkan-Halbinsel.
_ Grenzen: im N. Rußland und Österreich (Donau mit der
Save); im W. das adriatische und ionische M., im O. das
ägäische M., Str. der Dardanellen (Hellespont), Marmara-
M., Str. von Konstantinopel, schwarzes M. Die H.j. ist
stark gegliedert, und zwar nimmt die Zahl der H.j. und Inseln
von N. nach S. zu, am stärksten an der O.-Küste.
Oberfläche: die dalmatischen Alpen setzen sich nach S.o.
fort, indem sie in vielen Gebirgsketten Bosnien und Serbien durch-
ziehen, dann wendet sich eine Kette nach O. zum schwarzen M.,
der Balkön, (n. das Bergl. der Bnlgarei, das sich §iir unteren
Donauebene, der Walachei, abdacht, s. das Bergl. von Numelien,
das alte Thracien); eine andere Kette, der Pindus, zieht nach
S. durch die sich nun verengende H.j. bis nach Griechenland hinein.
* An den Pindus schliefst sich: 1. nach W. das wilde
Bergl. von Albanien (fr. Epirus) und 2. nach 0. das Bergl. von
Macedonien (der Athos auf der 3fingerigen Hi.) und das
Kessell. Thessalien; auf dem Querriegel, der beide Länder
trennt, der Götterberg Olymp. Im S.o. Thessaliens führt der
Pafs der Thermopylen nach Mittel-Griechenland. Jenseit
einer Einsenkung bei Korinth (Isthmus) erhebt sich das
Bergl von Morea.
[So zerfällt die nach dem Festlande zu wohl abgeschlossene,
nach dem M. zu aber offen liegende H.i. in mehrere, von-
einander getrennte Landschaften, und daher erklärt es sich
leicht, dafs Griechenland aus vielen unabhängigen Staaten be-
stand, die bei der reichen Gliederung des Landes zu grofser
Blüte gelangten (vorwiegend allerdings die östlicher gelegenen,
da die westlichen rauhe und hafenarme Gebirgsländer sind).]
Seit der Herrschaft der Türken allgemeiner Verfall. Das
Klima ist rauher als fr. (Mangel an Wasser infolge der Ent-
waldung), erst im S. gedeiht die Olive, der Tabak und die
Baumwolle. Die Bewohner sind ein Gemisch von Türken, Slawen
(Serben, Bulgaren u. a.) und Neugriechen, teils Mohammedaner,
teils Christen, die sich gegenseitig blutig hassen.
i 1 Die europäische Türkei.
Das herrschende Volk sind die Türken (der Sultan),
Mohammedaner. Träge und unwissend, bedrücken sie die unter-
worfene Bevölkeruug auf das willkürlichste.
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— 50 —
1. Vom alten Thessalien und Epirus gehört nur der südliche
Teil zu Griechenland.
2. Mittel-Griechenland, Hptst. Athen mit Ruinen aus der
glänzenden Zeit der alten Griechen.
* Der Hafen Piraeus, die Akropolis. Die Trümmer von
Theben im alten Böotien und von Delphi. *
3. Süd-Griechenland oder Morea (fr. Peloponnes), Korinth,
verfallen; Patras, aufblühende Handelsst. (Ausfuhr von Korinthen
und Wein). In Lakonien nur wenige Spuren des alten Sparta.
* Vom alten Olympia ist der Tempel jetzt durch Deutsche
ausgegraben. *
Von den vielen Inseln sind bedeutend: das gebirgige und
wenig angebaute Negroponte (fr. Euboea) an der Ostseite von
Griechenland; * fs. die Cycladen] *; die ionischen. Inseln an
der W.-Küste, reich an Wein (Korinthen) und Oliven-Öl (Jthaka
[Obt)ffeu§]),
* [besonders Korfu und Zante.] *
§ 23. Das Kaiserreich Rußland,
mit seinen asiatischen Besitzungen noch einmal so groß wie ganz
Europa, aber nur doppelt so. viel Eiuw. wie Deutschland (S. 92).
Grenzen: im W. Rumänien, Österreich, Preußen, Ostsee (bottuischer,
sinnischer und Rigaer Mb.) und Skandinavien; im N.? O.? S.?
Flüsse der großen russischen Tiefebene:
1. In das n. Eism.: die Petschlira und Dwina (weißes M.).
2. In die Ostsee: die Newa *(Ausflufs des großen Ladoga-
Sees) * in den finnischen, die Düna in den Rigaer Mb.
* [Der Njemen (deutsch die Memel)], *
und die Weichsel (wo die Mündung?).
3. Ins schwarze M.: der Don und Dnjepr,
* (Nbfl. die Beresina, Napoleon 1812) [und der Dniestr]. *
4. Ins kaspische M.: die Wolga, der größte Fluß Europas,
und der Ural.
* Der n. Teil der Ebene wird von der Petschora und
Dwina (weifses M.), welche nur einige Monate im Jahre
eisfrei sind, durchströmt. Von Fischern und Jägern (Marder
und andere Pelztiere) bewohnt, reicht sie im S. bis zu dem n.
russischen Landrücken (Quelle der Düna, Wolga und des
Dnjepr); nach' S. zieht der mittelrussische Landrücken.
Die Ebene zwischen Dnjepr und Wolga ist reich an herrlichen
Wäldern und Getreidefeldern. (Rußland, die Kornkammer
Europas; [auch Flachs und Hanf wird hier viel gebaut].) Im
S. bis zu den Ufern des schwarzen und asowschen Meeres fällt
der Regen spärlicher: die südrussische Steppe hat noch im N.
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Extrahierte Personennamen: Euboea Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Thessalien Epirus Griechenland Theben Korinth Patras Lakonien Sparta Griechenland Jthaka Korfu Europa Deutschland W._Rumänien Ostsee Skandinavien Petschlira Europas Petschora Dwina Wolga Wolga Europas
11
Geschichte der Grieche it.1)
8.
Einteilung.
I. Das mykenische Zeitalter bis zur dorischen Wanderung um 1100 v. Chr.
Ii. Griechische Vorgeschichte bis zu den Perserkriegen von llou500 v. Chr.
Iii. Bltezeit bis zum Ende des Peloponnesischen Krieges von 500401 v. Chr.
Iv. Politischer Verfall und innere Zersetzung der hellenischen Staaten-welt. 404338.
V. Das makedonische Zeitalter.
Vi. Die Zeit des Hellenismus bis zur Eroberung Griechenlands durch die Rmer 338146.
!>
Korbemerkungen: Dorische Wanderung und griechische
Kolonien.
Auch im Gebiete der Griechen besteht vor der historischen Zeit schon eine bedeutende Kulturblte, die man die Mykenische Zeit (etwa 15001000) genannt hat.
In Kreta finden sich Ruinen von gewaltigen Palsten, ebenso in Mykene: Der Palast des Sltreus.2)
Erst seit der sogenannten dorischen Wanderung um 1100 wird die politische Gestaltung von Hellas so hergestellt, wie wir sie in historischer Zeit haben.
Es drangen Dorer aus Thessalien in den Peloponnes ein. Die dort wohnenden Achaier wurden teils unterworfen, teils sammelten sie sich in Achaia; die wohl frher in Achaia wohnenden Jonier
*) Hier habe ich mehrfach benutzt: Phlmann, Grundri der griechischen Geschichte nebst Quellenkunde. Mnchen 1906. Beck.
Zu empfehlen ist die Einfhrung von Luckenbach I Abbild, zur alten Gesch. R. Oldenbourg 1906.
2) Da auch diese mykenische Kultur schon von dem Orient beeinflut ist, spricht sich in der Sage von den fremden Einwanderern aus:
1. Kadmos aus Phoinikien nach Theben (Kadnv'ta).
2. Pelops aus Kleiu-Asien nach Elis (Stammvater der Atriden, Name Peloponnes).
3. Kekrops aus Unter-gypten nach Athen (Kekrvpia-Akrvpolis).
4. Dsnaos aus Ober-gypten nach Argolis (Donalden).
Kunstfertigkeit der damaligen Griechen: Noch bei Homer wird jeder Kunst-
gegenstnd als p hoinikische Arbeit (Werke sidonischer Männer") oder als Werk des Hephaistos bezeichnet.
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18
A. Spartanische Bevlkerung.
1. Raritten der dorische Kriegeradel Rittergutsbesitzer im Eurotastal.
2. Perioiten freie Bauern. Etwa 3 mal mehr als Spartiaten
= Achaier, die sich freiwillig den Dorern unterworfen hatten, auf den Bergen rings um Sparta.
3. Heloten = Leibeigene') (Staatssklaven)ohne eigenen Grund-
besitz bearbeiteten sie die cker der Spartiaten und erhielten die Hlfte des Ertrages.
Achaier, die mit Gewalt unterworfen waren. Die Verfassung richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Wehrhaftigkeit des Volkes.
B. Regierung.
I. Zwei lebenslngliche Könige.
spter hatten sie nur die Stellung von lebenslnglichen Ober-feldherren.
Ii. Gerusta (Senat) = 28 mehr als sechzigjhrige Spartiaten, dazu die Könige. Das Amt des Geronten war lebenslnglich.
Iii. Volksversammlung = alle mehr als dreiigjhrigen Spartiaten (ohne Debatte: sie hatten nur ja" oder nein" zu den vorgeschlagenen Gesetzen zu sagen).
Drei Rechte: 1. Wahl der Beamten.
2. Annahme oder Verwerfung der Gesetze.
3. Entscheidung der Krieg und Frieden.
Iv. Ephoren. Sie waren zuerst als Vorsteher der Gaue unbedeutende Beamte (5 auf ein Jahr gewhlt), bald Wchter der Volksrechte gegen Könige und Geronten. Sie erlangten sogar das Recht, die Könige zur Rechenschaft zu ziehen, z. B. Pauf-wias (S. 28).
C. Lebensrveise des Volkes.
Aussetzung schwacher Kinder.
Gemeinsame Staatserziehung der Knaben von 718 Jahren (Abhrtung des Krpers, Gewhnung au kurze Ausdrucksweise im Sprechen lakonische Krze).
Bon 1820 Jahren beschrnkter Kriegsdienst im eigenen Lande (vgl. Landwehr).
Von 20 Jahren an volle Dienstpflicht. Gemeinsame Mahlzeiten. 15 Mann bilden im Frieden eine Tisch-, im Kriege eine Zeltgenossenschaft.
N Unterschied zwischen Sklaven" (einzeln verkauft), Leibeigenen" (nur mit dem Gute verkauft, zu dem sie durch Geburt gehren), Tagelhnern (ar-Betten auf Grund eines Vertrages).
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19
Einfachheit im Leben: 1. Die Huser drfen nur mit Axt und Sge
gebaut werden.
2. Besitz edlen Metalles ist verboten eisernes Geld.
3. Reisen ins Ausland sind untersagt und Aufenthalt Fremder in Sparta beschrnkt.
Bon Jugend auf gewhnte sich der Spartaner an den Gedanken, da er nicht der Familie, sondern dem Staate angehrte.
Mngel der Verfassung:
1. Ganz einseitige Ausbildung der Kriegstchtigkeit.
Handel, Kunst (nur Lieder!) und Wissenschaft waren ganz ausgeschlossen,
2. Unmglichkeit der Weiterentwickelung nach den vernderten Verhltnissen.
Die spteren Kriege machten bertretung der Gesetze notwendig. (Bestechlichkeit hervorragender Zug der Könige.) Bald trat der ge-fhrliche Zustand ein, da die Gesetze zwar bestanden, aber nicht ge-halten wurden.
D. Wirkung der Verfassung.
Zuerst machte Sparta bedeutende Eroberungen im 8. und 7. Jahrhundert, z. B. Messenien, dessen Bewohner im zweiten messen. Kriege zu Heloten herabgedrckt wurden, und dehnte in der Mitte des 6. Jahrh. seinen vorherrschenden Einflu der den ganzen Peloponnes aus, dessen Staaten unter der Form des Peloponnesischen Bundes Sparta schlielich ebenso beherrschte wie Athen den Attischen Seebund.
Noch in den Perserkriegen hatte Sparta die Fhrung (Hegemonie) aller Griechen.
13.
Aersaisung der Athener (Kolon 594).
A. Athen vor der Solonischen Verfassung.
Zuerst hatten die Athener Könige'), dann zehnjhrige, seit 682 einjhrige Archonten.
Dies war eine Herrschaft des Adels. Die durch Schulden ge-drckten Bauern befanden sich in harter Abhngigkeit von ihren adligen Glubigern. (Schuldknechtschaft).
B. Taten des Solon vor der eigentlichen Verfassung.
1. Entfhnung der Stadt, welche seit dem klonischen Frevels mit dem Fluche der Götter beladen war.
x) Sage vom letzten König Kodros: Opfertod im Kampfe gegen die Dorer. 2) Kylon hatte einen Aufstand gemacht, der Adel hatte ihn besiegt und seine Anhnger gettet, obgleich diese sich durch Seile mit den Altren der Götter verbunden hatten.
2*
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- 22
D. Athenische Bevlkerung.
1. Vollbrger.
2. Metoiken spter zugezogene geduldete Fremdlinge.^)
3 Sklaven bessere Stellung als die der Heloten in Sparta.
Betrachtung.
Abweichend von der spartanischen Verfassung gibt die athenische den Brgern die Mglichkeit der Weiterentwickelung.
Die Verfassung gestattet sowohl Ausbildung in Kunst und Wissen-schast, Handel und Industrie, als auch Entwickelung der Kriegstchtigkeit.
Um nicht zur Aufhebung eines seiner Gesetze gezwungen zu werden, geht Solon auf Reisen.2)
M
Tyrannis des Ueisistratos und Wiederherstellung der Republik durch Kteistljenes.
Whrend Solon glaubt, durch angemessene Verteilung der Rechte und Pflichten allen Stnden den gebhrenden Anteil an der Regierung verschafft und den Parteihader gestillt zu haben, herrscht Unzufrieden-heit bei Reichen und Armen.
Damals 3 Parteien (zugleich Stnde):
1. Ebenen-Bewohner: reiche und adelige Rittergutsbesitzer der Ebene.
2. Strand-Bewohner: Kaufleute und Schiffer am Strande.
3. Berg-Bewohner: arme Bauern und Hirten auf den Bergen.
Gesttzt auf die letzteren, welche gleiche Verteilung der cker (wie in Sparta) gehofft haben, erlangt Peisistratos etwa 560 die Tyrannis.
Mehrmals vertrieben, regiert er seit 538 ungestrt zum besten der Athener.
Verdienste:
1. Staatsfeste: Groe Dionysien und Ausgestaltung der Pana-thenen.
2. Unter ihm beginnt die athenische Kunst: Sammlung und Auf-schreibung der Gesnge Homers.
3. Er grndet Kolonien: am Hellespont und in Thrakien.
4. Bauttigkeit: Zeustempel u. a. Bedeutender Wegebau. 527 Peisistratos stirbt. Hippias und Hipparch, seine Shne, Herrscher.
') $gt. Plebejer in Rom. Juden in Preußen bis 1812, Pfahlbauern in den mittelalterlichen Stdten und Anbauer in unseren heutigen Drfern,
2) Solon und Kroisos. Solon wird allgemein zu den 7 Weisen Griechen-lands gerechnet: Solon von Athen, ^hales von Milet, Cheilon von Sparta, Bias von Prtene, Pittakos von Mityl6ne. Periander von Korinth, Kleobulos von Lindos (auf Rhodos).
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51
Korinthischen Kriege 395387.
Name: Der Krieg bewegt sich hauptschlich um Korinth.
Grund: Die griechischen Staaten wollen die drckende Oberherrschaft Spartas brechen.
Veranlassung: Der Spartanerknig Agesilaos fllt 396 in Persien ein und dringt siegreich vor. Um ihn zu entfernen, ermuntern die Perser unter dem Versprechen krftiger Hilfe die griechischen Staaten zum Aufstande gegen die Unterdrcker.
Krieg Persieus, verbunden mit Korinth, Argos, Theben und
Athen, gegen Sparta.
395 Lysander fllt bei Haliartos (in Boiotia).
394 Der Athener Konott, welcher 406 nach Persien geflohen und persischer Adtniral" geworden ist, vernichtet die spartanische Seemacht bei Knidos.
Kottott baut mit persischem Gelde die langen Mauern Athens wieder auf. So verdankt Athen den Persern eine kurze Nachblute.
394 Sieg des Agesilaos bei Koronem.
394387 Der Krieg wird ohne Entscheidung um Korinth herum gefhrt.
Umschwung der persischen Politik:
387 Friede des Antalkidas (Knigsfriede).
Sonderfrieden zwischen Persien und Sparta.
Bedingungen: 1. Alle griechischen Städte in Klein-Asien werden persisch.
alles Blut war in den Perserkriegen vergeblich vergossen worden!
2. Alle Städte in Griechenland sollen frei fein,1) d. h. kein Bndnis einer griechischen Stadt mit anderen soll geduldet werden.2)
Sparta will sich als einziger Grostaat in Griechenland die Herrschaft der die alleinstehenden Mittel- und Kleinstaaten sichern und gibt die Griechen den Persern preis.
Ergebnis: a) Sparta und Persien teilen die Herrschaft.
b) Griechenland mu sich den Perfern unterordnen. Grnde fr die berflgelung der Griechen durch die Perser:
1. Die Griechen sind nicht imstande, den Stadtstaat zum Reich zu entwickeln.
2. Die extreme Demokratie ist unfhig zu einer Politik im groen Stil.
!) Dieser Friede ist der Westflische des Altertums":
Die griechischen Städte sollen autonom die deutschen Fürsten sollen souvern sein.
?) Die Athener behalten von ihrem berseeischen Gebiete noch Lemnos, Zmbros und Skyros,
4*
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54
Umschwung:
369 Athen sagt sich von Theben los: Bndnis mit Sparta.
Grund: Theben zeigt deutlich das Bestreben, an Spartas Stelle zu treten/) d. h. alle griechischen Staaten zu beherrschen.
a) Epameinondas will selbst eine starke Seemacht grnden und den athenischen Bund auflsen.
b) Der Demos von Theben bt dieselbe bermtige Ge-Waltherrschaft aus wie Sparta.
c) Bndnis Thebens mit Persien.
Epameinondas verfolgt eine Politik im groen Stil:
1. Er fllt in den Peloponnes ein, um die Bundesgenossen von Sparta abzuwenden (vgl. Brasidas).
2. Er untersttzt Argos.
3. Er macht die Gegner Spartas widerstandsfhiger:
Er versammelt die Hirten Arkadiens in der Stadt Megalopolis, die Messenier in Messene.
Damals treten Bestrebungen einzelner kleiner Gewalthaber hervor, grere Landgebiete unter ihrem Zepter zu vereinigen: in Thessalien gelingt dies dem Jason von Pherai, in Karien wird Mausolos aus einem persischen Statthalter ein König. In Sizilien beherrscht Syrakus ein weites Gebiet.
364 Pelopidas fllt im Kampfe gegen den Tyrannen von Pherai.
Tollkhn 2) strzt sich Pelopidas in das Schlachtgetmmel, um den Tyrannen Alexander mit eigener Hand zu tten.
362 Mantineia Sieg des Epameinondas der Spartaner und Athener.
Epameinondas lt sich den Todesspeer erst aus der Wunde ziehen, als ihm der Sieg verkndigt ist, und stirbt.
Mit dem Tode der beiden groen Männer hrt die Hegemouie der Thebaner auf.
In Theben herrscht gnzliche Erschpfung.
Grund: berspannung ihrer Krfte: Gleichzeitiger Kampf in Thessalien gegen Pherai, in Arkadien gegen Sparta, zur See gegen Athen. Die Thebaner mischen sich in alle griechischen n-gelegenheiten.
1) Theben hat nicht ideale panhellenistische Tendenzen; Epameinondas selbst verfolgt wirklich ideale Ziele; aber er konnte gegen die Torheiten und Verstiegenhelten des Demos nicht aufkommen.
2) Vgl. die lehrreiche Betrachtung Plutarchs der Tapferkeit und Toll-khnheit.
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Extrahierte Personennamen: Jason_von_Pherai Alexander Alexander
55
52.
Wckticke.
A. Hegemonie in Griechenland.
Bon 1100480 Hegemonie der Spartaner.
Noch in der Schlacht bei Salamis war der Spartaner Eurybiades
Oberfeldherr der Griechen.
Themistokles stand an zweiter Stelle, war aber bte Seele des
Kampfes. ^ , , c,Yit.
480-404 Teilung der Hegemonie zwischen Sparta und Athen. Sparta: Peloponnesischer Bund zu Lande.
Athen: Delisch-attischer Bund zur See.
404371 Hegemonie der Spartaner.
371362 Hegemonie Thebens.
Ein fremder Fürst, Philipp von Makedonien, erlangt zuerst berwiegenden Einflu, dann seit 338 die Herrschaft in Griechenland.
B. Lage der griechischen Staaten nach der Schlacht von Mantineia.
Allgemeine Erschpfung.
1. Sparta tritt ganz in den Hintergrund.
2. Theben wird wieder ein Staat dritten Ranges.
3. Athen hat noch einige Bedeutung zur See.
357355 Bundesgenossenkrieg.
Der attische Seebund wird fast ganz aufgelst.
Im Innern: a) Gnzliche Entsittlichung des Belkes
d) Schrankenloses Walten der Volkslaune: Parte:-
kmpfe, bereilte Beschlsse.
c) Uneinigkeit der sonst tchtigen Feldherren.
Ergebnis: Unter der Herrschaft der extremen Demokratie kann kein Staat gedeihen.1)
Griechenland behauptet eine sehr bedeutende Stellung in Knnst und Wissenschaft.
Bildhauerkunst: Skopas (um 360): Apollo Musagetes (der die Musen fhrt). Er ist ttig am Grabmal des Knigs Mausolos von Karien (Mauso-leum).
Praxiteles (um 330): Venus von Knidos, Hermes (1877 in Olympia gefunden), Apollo Sauroktonos (der die Eidechse ttet), Eros. Von einem von beiden stammt die Niobiden-gruppe und die Venus von Melos (Milo).
i) Alle griechischen Schriftsteller des 4. Jahrhunderts sind antidemokratisch gesinnt.
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57
Das makedonische Zeitalter.
33.
Mmpp von Makedonien (360336.)
Whrend sich die griechischen Staaten in inneren Fehden selbst zerfleischten und erschpften, kam an der Nordostmark Griechenlands ganz allmhlich ein Staat empor, der die Aufgabe erfllen sollte, die an sich nicht geringe Kraft der Hellenen zu einigen und sie gegen das Ausland zu verwenden.
Die Makedonier sind unbekannten Stammes, aber jedenfalls den Griechen so nahe verwandt, da sie leicht von den in ihrem Lande dicht gesten Kolonien die griechische Kultur annehmen und sich den Hellenen gegenber als Stammverwandte fhlen. Sie haben frh Zutritt zu den olympischen Spielen erlangt.
Die Könige zeigten auch das deutliche Bestreben, fr Griechen zu gelten.
Philipp besa schon vor seinem Eingreifen in die griechische Ge-schichte eine achtunggebietende Macht:
1. Er hatte die kriegerischen Völker der Nachbarschaft unterworfen und zur Heeresfolge gezwungen.
2. Er hatte durch ihr Aufgebot sein Heer bedeutend verstrkt.
3. Er hatte dieses Heer nach neuer Taktik (Phalanx) vortrefflich geschult.
4. Er hatte als Monarch die unbedingte Verfgung der alle Macht-mittel seines Staates.^)
Philipp war als Geisel in Theben gewesen:
Er hatte einen Einblick gewonnen in die griechische Uneinigkeit und Schwche.
Als König besoldete er Spione in den griechischen Stdten. Er verschmhte Trug und List, rcksichtslose Gewalt und syste-matische Bestechung keineswegs, zeigte aber auch weise Migung am rechten Platze.
Schlau, entschlossen, tatkrftig verfolgte er seine Ziele:
1. Makedonien zu einer Gromacht zu erheben.
2. Griechenland unter seine Herrschaft zu bringen. Mittel: Einmischung in die griechischen Angelegenheiten.2)
Gelegenheit dazu bietet ihm:
356346 der Heilige Krieg gegen die Phoker.
1. Diese werden von den Amphiktyonen in die Acht erklrt.
Grund: Sie haben einige Tempelcker in Besitz genommen.
2. Sie plndern den Tempel zu Delphi, um ein starkes Sldnerheer aufzustellen.
x) Der Starke ist am mchtigsten allein.
2) Vgl. Ludwig Xiv. in Deutschland.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_besa Philipp Philipp Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Makedonien Nordostmark_Griechenlands Theben Griechenland Deutschland